Frontier Economics hat im Auftrag von Neste die Funktionalität und Vorteile eines Anrechnungssystems für erneuerbare Kraftstoffe untersucht, mit dem Automobilhersteller (OEMs) freiwillig zusätzlichen erneuerbaren Kraftstoff finanzieren (zusätzlich zu den in RED II vorgegebenen Mengen) und die entsprechenden Emissionsminderungen auf ihre Flottenziele angerechnet bekommen können.

Hintergrund der Studie ist, dass der „Tank-to-Wheel“-Ansatz im EU-Rechtsrahmen für Flottenziele für neue Straßenfahrzeuge auf Auspuffemissionen nicht zwischen fossilen und erneuerbaren Kraftstoffen unterscheidet. OEMs können ihre Flottenemissionen im Grunde nur reduzieren, indem sie mehr Elektrofahrzeuge auf den Markt bringen. Gelingt ihnen das nicht – wie es derzeit der Fall ist, da die OEMs im Durchschnitt den notwendigen Anteil an Elektrofahrzeugen um mehr als 40% in der ersten Halbjahr 2020 verfehlen – müssen sie erhebliche Strafzahlungen leisten.

Das von Frontier Economics untersuchte System vermeidet eine Doppelzählung der Anstrengungen von OEMs und Kraftstofflieferanten, sorgt für die notwendige Koordination entlang der Wertschöpfungskette und induziert so zusätzliche THG-Emissionsminderungen durch die Umwandlung von Strafzahlungen ohne jeglichen Umweltnutzen in höhere Emissionsminderungen.

In der Studie wurden potenzielle Szenarien für den Straßentransportsektor nach der Implementierung eines solchen Systems zur Anrechnung von erneuerbaren Kraftstoffen entwickelt und erläutert, wie sich ein solches Anrechnungssystem auf verschiedene Interessengruppen und die Umwelt auswirken würde. Es zeigen sich erhebliche Vorteile für Verbraucher, OEMs und Kraftstofflieferanten. Gleichzeitig würden durch das System zusätzliche, effektive und schnellere Emissionsreduzierungen ermöglicht.

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